Das Wappen von Gräbendorf

Alte Gräbendorfer und auch ehemalige Mitglieder der Gräbendorfer Gemeindevertretung aus der DDR Zeit erinnerten sich, dass für die Gemeinde Gräbendorf in der Vergangenheit kein eigenes Wappen geführt wurde. 
In einer Gemeindevertretersitzung, schon gleich nach der Wiedervereinigung, wurde im Jahre 1990 die Gestaltung eines Wappens angeregt. Dieses mußte dann aber auch eine enge Beziehung zur Region und Gemarkung der Gemeinde Gräbendorf haben. 
Es wurde auf nachstehende Aussagen besonderer Wert gelegt.

  • der märkische Sand und die Ackerflächen
  • der ausgedehnte Wald mit dem Naturschutzgebiet „Dubrow“ und dem Eichenwald mit den bis zu 300 Jahre alten Eichen des Reiherhorstes
  • der Fischreiher als heimischer Vogel und der Reiherhorstkolonie in der Dubrow
  • der Seenreichtum der Region und der Bundeswasserstraße mit den Flussläufen Dahme, Spree, Havel und Elbe bis Hamburg und zur Nordsee

Mit diesen Grundsatzgedanken wurde die Voraussetzung für die Wappengestaltung festgelegt, aber erst Jahre später dazu ein Beschluß gefasst.
So wurden die ersten Wappenentwürfe vom Graveurmeister Hans Rompel, aus Senzig – Waldesruh, für uns kostenlos angefertigt. Ihn sei hier besonders gedankt.
In seinen ersten Entwürfen war zunächst nur ein dreifarbiges Wappen dargestellt, wie in den Bildern gezeigt ist. Das wurde dann aber im Rahmen der Konsultation mit dem Landesarchiv noch verändert.

Die ersten drei Muster

Schon am 04. Dezember 1991 wurde Kontakt mit dem Landesarchiv Potsdam aufgenommen. Aber so schnell, wie wir als Gemeindevertretung dachten, würde es wohl nicht gehen, wie sich dann auch herausstellte. Sogar unser Siegel durften wir dann nicht mehr führen. Es war wohl etwas voreilig angefertigt. Aber was soll´s?

Nach eingehender Diskussion fiel zu diesem Muster die Entscheidung für die weitere Gestaltung unseres Wappens

Die erste Konsultation im Landesarchiv ergab auch die erste Änderung. Diese Muster wurden den Bürgern der Gemeinde Gräbendorf zur Auswahl vorgestellt

Die Entscheidung der Einwohnerbeteiligung fiel sehr eindeutig aus, wie diese Unterschriftsliste zeigt. Dieser Entwurf wurde zur Stellungnahme beim Landesarchiv in Potsdam eingereicht.

Dieser Entwurf wurde dem Landesarchiv in Potsdam mit Sitz in der Orangerie vorgestellt, um die Zulässigkeit und Einmaligkeit sicherzustellen. Dieses Wappen durfte ja in seiner Form nicht schon für andere Wappeninhaber vergeben sein und hatte bestimmte Bedingungen der Heraldik zu erfüllen. Da ist Vorschrift, dass die Metallfarben Gold und Silber wechseln müssen und das heißt bei einem geteilten Wappen einmal als Hintergrundfarbe und ein zweites Mal als Bild.
Unser Entwurf wurde vom Landesarchiv verworfen, aber mit Richtungsweisendem Vorschlag, der von uns gerne angenommen wurde.
Also in unserem Wappen das Gold als Hintergrundfarbe für den Märkischen Sand und das Silber als Symbol des Reihers.
So haben der Bürgermeister, Franzel Kerstan, und auch als Gemeindevertreterin, Frau Ute Handke, mehrere Male das Landesarchiv in Potsdam besucht bis endlich das Wappen in der heutigen Form von der Landesregierung genehmigt werden konnte. 
 

  1. Der silberne Reiher ist als markantester Vogel der Gemarkung Gräbendorf
  2. Das grüne Eichenblatt mit der Eichelfrucht ist das Sinnbild für den Eichenwald und die Naturschutzgebiete „Dubrow“, „Radeberge“ und „Katzenberge“. Wobei die Radeberge und Katzenberge zu dieser Zeit sich noch im Ausweisungsverfahren befanden und heute bereits als Naturschutzgebiet gewidmet sind.
  3. Der blaue Hintergrund  symbolisiert den Wasserreichtum
  4. Der goldene Hintergrund symbolisiert den märkischen Heidesand

Die RAL Farben des Wappens sind wie folgt festgelegt:
RAL 1004        Gold
RAL 9006        Silber
RAL 5017        Blau
RAL 6005        Grün

Zu dem mit dem Landesarchiv abgestimmten Entwurf, von Wappen und Fahne, wurde schließlich dann auch noch in der Gemeindevertretersitzung am 19 April 1995 der Beschluß Nr. 15/95 gefasst. 
Dabei waren als Anlage 1 und Anlage 2 die Abbildung von Wappen und Fahne der bis zur Gemeindegebietsreform eigenständigen Gemeinde Gräbendorf dem Beschluss beigefügt.
Die Fahne mit der grünen und der weißen Fläche wieder für den Wald und die großen Ackerflächen und dem Wappen in der Oberen Hälfte des weißen Feldes.

Der Beschlusstext Nr. 15 / 95 vom 15. April 1995

In der Darstellung des Sachverhalts und Begründung des Beschlussvorschlags steht:
Das Brandenburgische Landeshauptarchiv hat mit Schreiben vom 23.02.1994 ein positives Gutachten zu dem von der Gemeinde Gräbendorf vorgelegten Wappen erstellt. 
Dieses Gutachten und drei farbige Abbildungen sind an das Ministerium des Innern am 16.08.1994 eingereicht worden.
Bevor die Genehmigung zum Führen des Wappens und der Flagge erteilt werden kann, ist der Beschluss der Gemeindevertretung hierzu einzureichen.

Die Genehmigungen zur Führung der Fahne der Gemeinde Gräbendorf

Und die Genehmigung des Wappens

Mit der Gemeindegebiets-reform des Jahres 2003 wurde Gräbendorf in die Gemeinde Heidesee per Gesetz eingegliedert. Weil von den 11 Gemeinden nur die Gemeinden Bindow und Gräbendorf genehmigte Wappen hatten, aber das Gräbendorfer Wappen die Region der neu gebildeten Gemeinde Heidesee mit den jetzt 11 Ortsteilen am besten charakterisiert, wurde mit Beschluß der Gemeindevertretung Heidesee dieses Wappen mit übernommen und die Übertragung auch von der Landesregierung Brandenburg genehmigt.

Das Wappen lebt also weiter.

Das Wappen von Gräbendorf ist also für alle 11 Ortsteile der Gemeinde Heidesee ein Blickfang und Emblem für die Werbung. Wie wird dies wohl mit der Fahne werden? Bis Heute, im Jahre 2007, ist die Fahne nicht als Fahne der neuen Gemeinde Heidesee mit Beschluss der Gemeindevertreter beim Ministerium des Landes Brandenburg beantragt.