Verhandelt Gräbendorf den 19. November 1896.

Die auf heute Abend 7 Uhr einberufene Gemeindevertretung versammelte sich im Schulzenamte wegen Prüfung und Rechnungslegung der Spritzenkasse und Berathung der Feuerlöschordnung.
Es wurde vom Gemeindevorstand Rechnung gelegt, die Ein- und Ausgaben geprüft, und alle Forderungen beglichen, es blieb mithin ein Barbestand von 6 Mark( sechs Mark), welche der Gemeindevorsteher in Aufbewahrung behielt, mit dem Auftrage, ein neues Spritzenbuch anzukaufen, den Überschuß zu anderen nöthigen Zwecken zu verwenden.

Ferner wurde beschlossen, dass von heute ab eine spezielle Spritzenkasse aufhört, die Spritze- und Wasserwagenfuhren werden vom Gute, den Bauern und Kossäthen unentgeltlich geleistet und die Löschdienste werden dagegen von den Büdnern allein ebenfalls unentgeltlich verrichtet. Sämtliche verdienten Prämiengelder fließen der Gemeindekasse zu, desgleichen werden sämtliche Ausgaben zur Spritze und Löschgerätschaften aus der Gemeindekasse bestritten.

Ferner wurde beschlossen, dass den Spritzenmeister das jährlich ausgesetzte Spritzenmeistergeld von fünf Mark nicht mehr bewilligt wird, dagegen die schon früher bewilligten Gelder beibehalten werden, und zwar für jedes Mal mit der Spritze ausrücken: wenn die fremde Grenze überschritten wird drei Mark,
Feuer im Orte auch drei Mark, und für jedes Mal Spritze probieren eine Mark bewilligt. Mit vorgeschriebenen Gebühren erklärte sich der anwesende Spritzenmeister, Schmiedemeister Baatz, einverstanden.

Auch wurde beschlossen, dass die Dorfstraßenbesserung am 23. bis 25. November gemacht werden soll.
Schriftlich wurde ein Antrag des Gemeindevorstehers auf Besserung des Kirchhofzaunes bewilligt.